Hi, ich bin Nina! Und ich nehme dich heute mit durch (m)einen Tag in der Ayurvedakur. Ich bin im Ayurveda-Refugium Sandaru Lanka in Maggona an der Westküste Sri Lankas.
6:00 Uhr: Der Tag begrüßt mich
Ohne Wecker, nur vom Tageslicht und der aufgehenden Sonne werde ich wach. Ich blinzle durch die noch trüben Scheiben unserer Fensterfront direkt auf das Meer. Der Himmel ist in rosa-orangenes Licht getaucht und der Großteil der Nachbarn noch nicht aufgewacht. Ich steige unter dem gemütlichen Moskitonetz hindurch, schmeiße mir mein Sommerkleid über und schlüpfe in meine Flipflops.
Dann schleiche ich mich leise aus dem Zimmer, steige die Treppenstufen zum Strand hinab und nehme meinen ersten tiefen Atemzug. Ich genieße die Ruhe und schlendere meinen Weg entlang des Strandes. Die Strandhunde wachen gerade auf, spielen miteinander und begleiten mich interessiert ein paar Schritte.
Ich genieße den Moment nur für mich. Ich mache mir positive Gedanken für den Tag:
„Ich bin offen gegenüber Neuem.“
„Ich bin dankbar für diese Erfahrung.“
„Meine Zeit ist jetzt und sie beginnt hier.“
8:00 Uhr: Frühstücken wie Buddha
Geduscht und angezogen setze ich mich wach und erfrischt an den Frühstückstisch. Janath, unser Stewart, bringt uns eine herrliche grüne Kräutersuppe, „herbal soup“, zum Start: Die Einheimischen nennen dieses Gericht Kola Kanda. Angeblich soll Buddha selbst schon diese grüne Suppe verzehrt haben.
Ich hatte schon immer einen süßen Zahn. Deswegen mag ich hier auch das Frühstück am liebsten. Da gibt es neben herzhaften Suppen, Bohnen, Kokosraspeln und vielen anderen Köstlichkeiten nämlich immer noch eine „Süßigkeit“. Heute gibt es Halapa. Das ist eine landestypische Speise aus Hirsemehl, Kokosmehl und Palmzucker zwischen Bananenblättern gedämpft.
Ich sitze am Tisch gemeinsam mit anderen Gästen. Die Gespräche beim Essen sind immer spannend und abwechslungsreich. Heute tauschen wir uns über unsere Erfahrungen aus der letzten Behandlung unserer Ayurvedakur aus. Und wir sprechen über die Bücher, die wir gerade lesen, bis die ersten sich zu ihrer Ayurveda-Behandlung aufmachen.
11:30 Uhr: Treatment-Time für die Balance
In 30-Sekunden Fußweg erreiche ich die kleinen, feinen Räumlichkeiten des Ayurveda-Centers, wo mich meine Therapeutin Dilki lächelnd erwartet.
Ich bekomme eine wohltuende, eher sanfte Ganzkörpermassage mit Naturölen. Bei mir verwendet sie hauptsächlich Sesamöl gemischt mit einer Kräutermixtur, die auf mich abgestimmt ist.
Mich umgeben der Geruch von Räucherstäbchen und angenehme Klänge. Ich entspanne.
Danach kommt die Akupunktur. Unser Doktor Nalaka behandelt mich mit kleinen Nadelstichen. Nach ungefähr zwei Stunden gehe ich zufrieden zurück auf mein Zimmer und mache mich für das Mittagessen bereit. Morgen geht es in der Panchakarmakur weiter mit den Reinigungsmethoden. Auf dem Plan steht eine Nasenreinigung (Nasya). Sie macht die Nase und Nasennebenhöhlen, Stirnhöhlen und den Rachen frei. Diese Behandlung ist für mich etwas herausfordernder als die Massagen. Nur, damit du nicht denkst, diese Kur sei ein reiner Spaziergang 😉.
Einige der Anwendungen sind im Moment wohltuend, andere eher im Anschluss. Ayurveda ist eine Mischung aus Reinigung, Detox und ayurvedischen Massagen, die den Körper zurück ins Gleichgewicht bringen. Am Ende geht es immer um die Balance.
13:30 Kulinarische Entdeckungen und Me-Time in der Ayurvedakur
Janath kredenzt uns ein köstliches 3-Gänge-Menü aus Suppe, Reis und Curry und frischen Früchten. Was auch sonst in Sri Lanka? Die Mangos hier sind so lecker süß, die Wassermelone frisch und saftig.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ayurvedisches Essen so lecker schmeckt.
Und ich entdecke in meiner Ayurvedakur täglich neue sri-lankische Gerichte, die mir auf meiner ersten Sri-Lanka-Reise vor ein paar Jahren noch nicht begegnet waren.
Nach dem Essen lege mich auf eine der Liegen im Garten. Ich entspanne, lese mein Buch, genieße. Den Nachmittag nutze ich hier gerne für mich und meine Me-Time.
Wer mehr Action möchte, kann auch einen Ausflug zum nahegelegenen Big Buddha-Tempel in Aluthgama machen, nach Beruwala oder Bentota fahren oder die Kolonialstadt Galle besuchen.
16:00 Uhr: Kräutertee und Tagträumen
Heute mache ich einen kleinen Spaziergang durch die Nachbarschaft in Maggona. Als ich wiederkomme, wartet Janath schon mit einer heißen Tasse Iramusu auf mich.
Der leckere ayurvedische Kräutertee ist eine willkommene Abwechslung zum warmen Wasser, das ich tagsüber bei der Ayurvedakur trinke.
Den Tee genieße ich in Ruhe, den Blick aufs Meer gerichtet.
Die begrünte Plattform auf dem Uswella Kanda ist der Ort, an dem ich mich am wohlsten fühle. Uswella Kanda ist Singhalesisch und heißt: Der Berg mit den höchsten Wellen. Das ist der Ort, der mir so viel Kraft und Energie schenkt wie kein anderer.
Ich bleibe noch etwas sitzen und beobachte die Wellen, die bunten Vögel und die Flughunde, die ihre Runden über das Grundstück drehen. Ich nehme mir mein Handy, um ein paar schöne Erinnerungsfotos zu schießen.
18:00 Uhr: Sonnenuntergang, Sternenhimmel und gute Gespräche
Die Sonne steht schon tief am Himmel und der Tisch ist eingedeckt. Wir treffen uns alle zum gemeinsamen Dinner mit Sicht auf die Wellen und den Sonnenuntergang. Wir genießen das leckere Essen, erzählen uns von unserem Tag und unseren Erlebnissen, tauschen uns aus und lernen uns kennen.
Satt und zufrieden geht es dann in das für die Nacht liebevoll vorbereitete Zimmer zurück. Heißes Wasser steht bereit, das Moskitonetz über dem Bett und warmes Licht schaffen noch mal eine extra Portion Gemütlichkeit und ich höre Musik und lese mein Buch, bis ich zufrieden und voller Neugier auf den nächsten Tag einschlafe.
Meine erste Ayurvedakur
Ich erlebe diese Panchakarmakur mit allen Sinnen, mit Höhen und Tiefen. Und bin hier mit einem offenen Herzen und gesunder Neugierde für diese altindische Heilkunst, die mir noch recht fremd ist. Ich ermutige jeden und jede, dieser Erfahrung offen gegenüberzustehen und es auch zu probieren. Ich lerne hier viel über mich und meinen Körper, gesunde Ernährung und Ayurveda. Drei wesentliche Erkenntnisse nehme ich aus meiner Ayurvedakur in Sandaru Lanka mit nach Hause:
- It´s all about the balance.
- My body is my home.
- Deine Zeit ist jetzt uns sie beginnt hier – in Sandaru Lanka.
Liebe Grüße aus meiner Ayurvedakur, Deine Nina | Oktober 2024
PS: Inzwischen ist es November und ich bin wieder zuhause in Deutschland. Meine Fazit nach der Panchakarmakur: Eine Ayurvedakur in Sandaru Lanka ist eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Sandaru Lanka ist wirklich ein spezieller Ort, der noch vielen Menschen ein Refugium sein wird zum Entspannen und gesund Werden/ Bleiben.
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